Pelletheizung: Die smarte Heiztechnik mit Zukunft
Der Wärmeversorgung von Gebäuden und Haushalten muss klimafreundlicher werden. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) gilt seit dem 1. Januar 2024 die Anforderung, dass neu installierte oder ausgetauschte Heizungen mindestens 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien bereitstellen müssen. Der Einbau einer Pelletheizung ist explizit als Erfüllungsoption anerkannt und wird staatlich gefördert. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Informationen zu Vorteilen, Aufbau, Komponenten und Kosten eines Heizsystems mit Holzpellets.
Pelletsheizungen sind die perfekte Kombination aus Umweltfreundlichkeit, Effizienz und Kosteneinsparung. Besonders für Bestandsimmobilien, wie Ein- und Zweifamilienhäusern, bieten sie eine hervorragende Alternative zu fossilen Heizsystemen, aber auch zur Wärmepumpe & Co. Der große Vorteil: Ein Pelletheizkessel kann meist an Ort und Stelle einer alten Ölheizung installiert werden. Auch eine kostspielige energetische Vollsanierung des Hauses oder der Austausch bestehender Heizkörper ist bei der Pelletheizung nicht notwendig. Die effiziente Heiztechnik sichert zuverlässig hohe Vorlauftemperaturen und größere Wärmebedarfe ab. Auch bei niedrigen Außentemperaturen in der Winterzeit arbeitet die Pelletheizung energieeffizient – ohne zur teuren Stromheizung zu werden.
Wie funktioniert eine Pelletheizung?
Moderne Pelletzentralheizungen arbeiten zuverlässig, sauber und fast vollautomatisch. Dank unser hochwertigen Holzpellets aus regionalen, nachhaltigen Quellen sorgen sie für umweltfreundliche und bezahlbare Wärme. Im ‚System Pelletheizung‘ läuft der Prozess wie folgt ab:
Pelletlagerung:
Die Pellets werden in einem speziellen Lagerraum (5) oder Lagertank (4) aufbewahrt. Dieser Lagerraum kann direkt neben der Heizanlage oder auch extern (3) liegen, von wo aus die Pellets automatisch zugeführt werden. Je nach Bedarf stehen unterschiedliche Lagersysteme zur Verfügung. Für eine unkomplizierte Füllung mit dem Pelletfahrzeug sollte das Pelletlager nicht mehr als 30 Meter von der Straße bzw. befahrbaren Fläche entfernt sein.
Automatische Zuführung:
Eine Förderschnecke oder ein Saugförderer (Maulwurf) transportiert die Pellets aus dem Lager in den Brennraum der Heizung. Dieser Prozess ist automatisiert und erfolgt je nach Bedarf der Heizung. Welches Transportsystem idealerweise genutzt wird, hängt vom Lagersystem und den räumlichen Begebenheiten ab.
Zündung und Verbrennung:
Die Pellets gelangen in den Brennraum des Kessels (6), wo sie durch eine elektrische Zündung (ähnlich einer Glühkerze) entzündet werden. Die Verbrennung findet kontrolliert und effizient in einem speziell dafür ausgelegten Brenner statt. Eine Rückbrandsicherung verhindert den direkten Kontakt des Feuers zum Brennstoffvorrat. Durch die moderne Abbrandsteuerung zeichnen sich Pelletheizungen durch einen sehr hohen Wirkungsgrad von über 90 Prozent bei niedrigen Emissionen aus.
Wärmetauscher und Speicher:
Die bei der Verbrennung der Pellets entstehende Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Wasser im Heizungssystem übertragen. Die regelmäßige Abreinigung der Wärmetauscher kann automatisch oder manuell erfolgen. Ein angeschlossener Pufferspeicher (8) verringert die Anzahl an Brennerstarts und sorgt dafür, dass die Heizung sehr gleichmäßig und effizient arbeitet. Aus dem Speicher wird das heiße Wasser dann zu den Heizkörpern oder zur Fußbodenheizung geleitet.
Ascheaustragung:
REKORD Holzpellets verbrennen sehr sauber mit nur geringen Ascherückständen. Die Abreinigung erfolgt voll automatisch. Die Restasche wird in einem Auffangbehälter (12) gesammelt wird. Dieser muss je nach Heizungstyp und Nutzung rund zwei Mal im Jahr per Hand entleert werden.
Abgasreinigung und Abführung:
Moderne Pelletheizungen verfügen über integrierte Systeme zur Abgasreinigung, um Emissionen so gering wie möglich zu halten. Durch die hohe Qualität von REKORD Pellets wird ein optimaler Betrieb der Anlage sichergestellt. Wichtige Voraussetzung für eine Pelletheizung ist eine geeignete Abgasanlage (11 Schornstein) zur Ableitung der entstehenden Abgase. Ob ein bestehender Schornstein für die Pelletheizung genutzt oder einfach nachgerüstet werden kann, sollte frühzeitig mit einem Schornsteinfeger oder einer Schornsteinfegerin abgestimmt werden.
Regelung und Steuerung:
Die Pelletheizung wird durch ein Steuerungssystem geregelt, das dafür sorgt, dass die Pellets entsprechend des Bedarfs und besonders effizient verbrannt werden. Dieses System überwacht die Temperatur und passt die Pelletzufuhr und Fahrweise der Heizung entsprechend an. Je nach Ausführung und Anbieter stehen dabei Steuerungssysteme zur Verfügung, die online auf Wetter- und Temperaturdaten automatisch zugreifen können bzw. sich remote von unterwegs über das Smartphone steuern lassen.
Kosten einer Pelletheizung im Überblick
Pelletheizungen für Einfamilienhäuser kosten derzeit zwischen 15.000 € und 32.000 €, abhängig von Leistung, Ausstattung und der Qualität der verbauten Komponenten. Wie sich die Anschaffungskosten einer Pelletheizung genau zusammensetzen und wie hoch die Betriebskosten sind, hängt dabei stark von Ihren konkreten Anforderungen und individuellen Präferenzen ab. Die folgenden Angaben dienen lediglich als grobe Orientierung.
Anschaffungskosten einer Pelletheizung
Eine Pelletheizung besteht aus verschiedenen Komponenten, die in Summe für die Ermittlung der Anschaffungskosten des Heizsystems zu berücksichtigen sind. Der größte Kostenfaktor ist dabei der Pelletkessel, gefolgt von den Installationskosten und den Ausgaben für ein Pelletslager.
Systemkomponenten | Ungefähre Kosten |
---|---|
Pelletkessel | 5.000 € – 12.000 € |
Pelletlager / Tank | 1.000 € – 6.000 € |
Fördersystem | 1.500 € – 2.500 € |
Pufferspeicher | 2.000 € – 4.000 € |
Montage & Installation | ca. 4.000 € |
Kosten für den Pelletkessel
Der Pelletkessel bildet das Kernstück jeder Anlage, da hier die eigentliche Wärme erzeugt wird. Die Kosten hängen von der Mindestwärmeleistung, dem Automatisierungsgrad und den Emissionswerten ab. Günstige Einsteigermodelle mit reduzierter Ausstattung sind bereits für unter 5.000 € zu haben. Oft lohnt es aber in einen hochwertigeren und vollautomatischen Kessel zu investieren. Der Preis für solche Modelle liegt derzeit etwa 8.000 € bis 12.000 €.
Kosten für das Pelletlager
Wer seine Anschaffungskosten für eine Pelletheizung deutlich senken will, kann mit einem Pelletkessel mit Handbefüllung auf ein Pelletlager und die notwendige Födertechnik verzichten. REKORD Sackware auf Palette und etwas mehr an Aufwand und Fitness braucht es aber dafür. In den meisten Fällen gehört jedoch das eigene Pelletlager fest zum System: Der Umbau eines vorhandenen Raums mit Schrägböden schlägt mit rund 1.000 € zu Buche. Sacksilos, Pellettanks oder Erdbunker liegen zwischen 2.000 € und 6.000 €.
Lagerraum | 1.000 € |
Sacksilo | 2.000 € – 3.000 € |
Pellettank | 3.000 € – 4.000 € |
Erdbunker | 4.000 € – 6.000 € |
Kosten für das Fördersystem
Das Fördersystem, welches den Transport der Pellets automatisch vom Lager zum Kessel sicherstellt, ist ebenfalls ein relevanter Kostenpunkt. Dabei gilt die einfache Regel: Je länger der Strecke, desto teurer wird es. In einem typischen Einfamilienhaus belaufen sich die Kosten auf etwa 1.000 € bis 2.500 €.
Kosten für den Pufferspeicher
Ein Pufferspeicher kann die Effizienz und Langlebigkeit des Heizsystems steigern, indem er Wärme speichert und die Pelletheizung länger unter Volllast betreibt. Auch für die Kombination mit einer Solarthermie-Anlage ist der Pufferspeicher zwingend erforderlich. Die Kosten für einen Pufferspeicher liegen je nach Ausführung zwischen 2.000 € und 4.000 €.
Kosten für die Montage
Zuzüglich zum Preis der Systemkomponenten fallen auch Ausgaben für Einbau, Montage und Installation der Pelletheizung an. Hier sollten etwa 4.000 € eingeplant werden.
Was kostet eine Pelletheizung im Betrieb?
Die anfallenden Kosten während des Betriebs einer Pelletheizung sind vergleichsweise gering und bestehen aus den Kosten für den Brennstoff, Schornsteinfeger, Stromverbrauch und Service- und Wartungskosten. Den größten Teil machen die Brennstoffkosten aus. Bei der Pelletsbestellung profitiert man in der Regel in der Nebensaison, wie im Frühling, von günstigen Preisen und sollte die volle Lagerkapazität ausnutzen, um sicher bevorratet zu sein. Ein Beispiel: Bei einem Jahresverbrauch von rund 5.000 kg Holzpellets (entspricht 2.500 Liter Heizöl) belaufen sich die jährlichen Kosten auf rund 1.450,- Euro. (14 kW Pelletsheizung, 290,- Euro/Tonne Holzpellets)
Laufende Kosten einer Pelletheizung | ||
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Komponente | durchschnittliche Kosten | |
Pelletverbrauch (durchschnittlich 5 t/Jahr) * | 1.450 Euro | |
Stromverbrauch (durchschnittlich 250 kWh/Jahr) ** | 90 - 150 Euro | |
Wartungskosten | 180 - 300 Euro | |
Schornsteinfegerkosten | 100 - 200 Euro |
* bei angenommenen Preis von 290 Euro/Tonne, langfristiger Durchschnittspreis in den letzten 10 Jahren laut Deutschem Pelletinstitut 275 Euro/Tonne
** Preisspanne 0,30 - 0,42 cent/kWh inkl. MWSt.
So kommen Sie zu Ihrer Pelletheizung!
1. Vorbereitung
• Wärmebedarf ermitteln: Der durchschnitte Heizöl- oder Erdgasverbrauch der letzten Jahre bietet dafür eine grobe Orientierung. Ebenso der Gebäudeenergie-Ausweis.
• Überblick verschaffen zu Heiztechnik und Pelletkessel-Anbietern. Viele Hersteller bieten hilfreiche Tools für den Umsetzungsprozess auf ihren Webseiten. Hier ein Marktüberblick Hersteller Pelletanlagen
• Platz prüfen für Heizkessel und Pelletlager. Ist ein Stromanschluss für den Heizkessel und das Fördersystem vorhanden? Ist ein Schornstein vorhanden und kann er für eine Pelletheizung genutzt werden?
2. Planung und Auswahl
• Angebote einholen und Beratungsgespräch führen: Eine Übersicht an Heizungsinstallateuren und Pelletfachbetrieben finden Sie unter dem Menüpunkt „Heizungsbauer finden“. Ebenfalls vermitteln die meisten Heizgerätehersteller Ihnen einen erfahrenen SHK-Betrieb für Pellets.
• Angebote vergleichen und Pelletsystem auswählen (Kessel und Lagersystem, Kombination Solar oder Wärmepumpe).
• Finanzierung klären und Fördermittel beantragen. In der Regel hilft Ihnen Ihr Heizungsbauer beim Ausfüllen der Förderanträge.
3. Einbau und Inbetriebnahme
• Pelletanlage fachgerecht einbauen lassen.
• Pellets bestellen und anliefern lassen.
• Inbetriebnahme und Einweisung durch Fachbetrieb.
• Schornsteinfeger-Abnahme organisieren.